Jährliches Archiv 22. Februar 2015

VonWJESB

Semmelknödl & Schneeflöhe

Ein kleiner Bericht von unserer Hüttenfreizeit.

Von Freitag, den 20.02.2015 bis Sonntag den 22.02.2015 sind ein paar Eschenbacher Waldläufer aufgebrochen, um ihr Wochenende gemeinsam auf der Hubertus-Hütte in Flossenbürg zu verbringen.

Am Freitagabend um 17:00 Uhr sind wir, nachdem alle Sachen in den Autos verstaut worden waren, von Eschenbach aus aufgebrochen. Bei der Hütte angekommen wurden erst mal die Sachen ausgeladen und verstaut, das Nachtlager aufgebaut und, ganz wichtig! die Öfen angeschürt. Zusätzliche Energie gab’s dann in Form einer Portion Spaghetti, welche die alte Tradition der Erbswurstsuppe verdrängen konnte und allen sehr gut geschmeckt hat. Nach dem Essen sind wir noch gemütlich beisammen gesessen, haben Spiele gespielt und uns unterhalten.

Der nächste Morgen war für einige sehr kalt, als sie aus dem Schlafsack krochen. Unser ehrenamtlicher Heizer und Holzscheitelnachleger hat in der Nacht seinen Dienst verpennt, was aber dank guter Schlafsäcke auch kein Problem war. Nach dem Frühstück, das bei uns immer recht kreative und außergewöhnliche Speise- und Gewürzkombinationen hervorbringt, ging es wieder richtig los. Manche mögen es auf die Abenteuerlust zurückführen, dass sich ein paar von uns mit Schlitten auf den Weg gemacht haben. Allerdings wurden die Schlitten an ein Auto gehängt um so schneller und cooler durch den Wald zu gleiten. Den Ausgang der Aktion konnte man bereits ahnen: Das Auto ist in den Graben gerutscht und musste dann wieder herausgezogen werden. Doch dadurch haben wir uns die gute Laune nicht verderben lassen.

Bis zum Mittagessen haben wir es uns auf unseren Feldbetten und in der Küche gemütlich gemacht und uns mit gegenseitigen Erlebnissen und Geschichten bespaßt. Nach dem Essen, welches allerdings nicht viel zum Erhalt unserer Knoblauchdosis auf Zeltlagern und Hütten beitragen konnte, ging es los die Gegend um Flossenbürg zu erkunden.

Unser Ziel war die Burgruine von Flossenbürg, wo wir nach einem kurzen Zwischenstopp und einem Umweg zum Steinbruch ankamen. Nachdem uns die frische Luft auf dem höchsten zugänglichen Platz der Burg um die Nase geweht war, sind wir zurück zur Hütte gelaufen. Unser Weg führte uns noch in die Gedenkstätte Flossenbürg, die direkt neben dem Nachhauseweg lag. Aus Zeitgründen haben wir nur die Ausstellung in einem Gebäude anschauen können. Die Berichte, Ausstellungsstücke und das Konzentrationslager waren sehr interessant, allerdings auch traurig und bedrückend.

Unser Heimweg führte uns durch den Wald, wo wir viele kleine, schwarze Tiere im Schnee und in unseren vom Hinweg hinterlassenen Fußspuren entdecken konnten. Die erste Aussage, es wären wohl Fichennadeln war wohl nicht ganz richtig, denn wie sich später herausstellte waren es tausende von Schneeflöhen. Wieder in der Hütte angekommen waren wir alle etwas müde und erschöpft, was nicht hieß, dass wir nicht standesgemäß kochen konnten. So machten sich drei fleißige Köchinnen sogleich daran, die Semmelknödel vorzubereiten, während der Schweinebraten derweil im Ofen schmorte. Man muss dazu sagen, dass diese Hüttenfreizeiten bei uns meist mit einem gelungenen Festschmaus ausgestattet sind, da wir uns auf den Hütten vom Alltagsstress erholen und uns für die geleistete Arbeit in den Gruppenstunden und unter dem Jahr belohnen.

Ein paar Stunden später war das Essen dann auch fertig und wir stürzten uns auf die Knödel und auf den Braten. Von den Anstrengungen und Eindrücken des Tages müde und geschafft gingen wir an diesem Abend schon recht früh ins Bett. Na ja zumindest die meisten 😉

Am Sonntagmorgen ging es wegen jahrelangem Training ziemlich routiniert zu, die Nachtlager, Feldbetten und das Gepäck wurden abgebaut und verstaut. Die Räume wurden gekehrt, das Holz aufgefüllt und die gesamte Hütte in ihren Ausgangszustand zurückversetzt. Nach dem Frühstück fuhren wir dann wieder nach Hause. Unsere Hüttenfreizeiten halten wir sehr einfach und wenn man mal kurze Zeit von allen Dingen die man im Überschuss hat weg ist, wird einem klar, wie wenig man doch braucht um leben zu können und glücklich zu sein. Gutes Essen, ein warmes Feuer, einen gemütlichen Schlafsack und gute Freunde reichen völlig aus, zumindest auf einer Hüttenfreizeit.